War es die Mischung aus Cannabis und Kokain, war es der Einfluss einer islamistischen Gruppe, oder war es der Kontakt zu seinen früheren Gefängnisnachbarn? Noch rätseln französische Ermittler, was den Mann antrieb, der am vergangenen Wochenende eine Soldatin am Pariser Flughafen Orly als Geisel nahm und schließlich erschossen wurde. Sicher ist nur: Frankreich ringt darum, junge Männer und Frauen, die offensichtlich mit terroristischen Attentaten liebäugeln, zu « deradikalisieren ».
Drei große Anschläge haben Frankreich in den vergangenen zwei Jahren erschüttert. Und meist waren es in Frankreich geborene Männer, die Journalisten der Zeitung Charlie Hebdo erschossen, Konzert- und Cafébesucher an einem Freitagabend in Paris umbrachten und Zuschauer eines Feuerwerks an der Promenade in Nizza mit einem Schwerlaster überfuhren.
Etwa 15.000 Menschen gelten den französischen Geheimdiensten als potenzielle Terroristen. Nicht alle werden als akut gefährlich eingestuft, aber sie alle haben eine Nähe zum Dschihadismus und sind meistens jung und männlich. Und die meisten von ihnen sind in Frankreich aufgewachsen und müssen deshalb auch dort wieder zur Vernunft gebracht werden können, heißt es einstimmig wie selten in der sozialistischen Regierung und der Opposition.
Aber die aktuelle Bilanz der Antiterrorismus-Programme ist dürftig: « Die Antiradikalisierungspolitik ist gescheitert », schreiben die Senatoren Esther Benbassa und Catherine Troendlé in ihrem Bericht über die Wiedereingliederung von Dschihadisten in Frankreich und Europa, den sie vor wenigen Tagen im Pariser Parlament vorstellten. « Wir brauchen ein neues Konzept », forderten sie. […] »
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